Möchtest Du anfangen, Deine Intuition zu hören, ihr zu glauben und zu folgen? Intuition ist einer unserer grössten Ressourcen auf dem Weg, Sinn, Freude und Mitgefühl für uns selbst in unserem Leben zu finden. Sie ist eine Fähigkeit, die es zu schärfen gilt und sie ist wie ein Muskel, der gestärkt werden sollte.
Die meisten von uns werden nicht dazu erzogen, still zu werden und nach innen zu lauschen, geschweige denn zu wissen, wie wir zwischen unserer inneren Stimme und dem Gerede von Kritikern und der Gesellschaft unterscheiden können. In einer Kultur, in der Logik und Intellekt als unser wertvollstes Gut angesehen werden, kann es eine Herausforderung sein, die Fakten und Zahlen beiseitezulegen und dem eigenen Bauchgefühl Beachtung zu schenken.
Intuition...
... ist definiert als die Fähigkeit, etwas sofort zu begreifen, ohne dass man bewusst darüber nachdenken muss. Es ist diese stille, kleine Stimme, die mir zum Beispiel immer wieder zugeflüstert hat: "Du bist zu mehr bestimmt, als Dich in Deinem Corporate-Job aufzuopfern, ohne wirklich etwas bewegen zu können." Es ist ein inneres Wissen, das sagt, dass der gegenwärtige Moment alles ist, was zählt. Es ist das Bauchgefühl, das Dir die ungefilterte Wahrheit offen darlegt. Deine Intuition spricht mit einer höheren Weisheit - einer Stimme, die ähnlich wie ein Ratgeber, ein weiser Lehrer oder ein vertrauter Freund klingen kann. Es ist eine innere Stimme, die wahr klingt und die man nicht leugnen kann (und sollte).
Deiner Intuition zu folgen ist so viel erfüllender und nachhaltiger als irgendwelchen Ratschlägen und fremdbestimmten Plänen nachzueifern. Es ist unglaublich ermächtigend, Deinen eigenen Rat anzunehmen und den Wert zu erkennen, der dadurch in Dein Leben treten wird.
Fakt ist:
Unser Wesen kennt nur zwei Zustände: sicher und unsicher. Alles andere ergibt sich daraus. In unserem Innersten sind wir wie Tiere - bewusste Tiere, ja, aber dennoch Tiere. Wenn wir uns unsicher fühlen, wird unser limbisches System aktiviert, das für Kampf, Flucht und Erstarren («Fight, Flight, Freeze») zuständig ist. Wenn wir uns hingegen sicher fühlen, wird unser parasympathisches Nervensystem aktiviert. Dies ist der Zustand des Wohlbefindens - Ruhe, Verdauung und Heilung sind hier optimal. Die Aktivierung des Parasympathikus kann aus sicheren Gefühlen entstehen - aber wusstest Du, dass Du ihn auch positiv manipulieren kannst, um den Parasympathikus zu aktivieren? Meditation, Mantras, Atemarbeit, Yoga und Selbstfürsorge sind perfekt dazu geeignet.
Diese Werkzeuge der Selbstfürsorge können auch als Zugang zu Selbstmitgefühl dienen. Wenn Dir Selbstliebe wie ein weit hergeholtes Konzept vorkommt, fange klein an. Ich habe zum Thema Selbstfürsorge einen ganzen Blogbeitrag geschrieben, wenn Du mehr darüber erfahren möchtest.
Wie macht sich das Bauchgefühl bemerkbar?
Hier sind einige Anzeichen:
· Plötzliches Aufblitzen von Klarheit
· Spannung oder Anspannung im Körper
· Gänsehaut oder Kribbeln
· "Schmetterlinge im Bauch" oder Übelkeit
· ein flaues Gefühl in der Magengrube
· Schweissnasse Handflächen oder Füsse
· Gedanken, die immer wieder zu einer bestimmten Person oder Situation zurückkehren
· Gefühle von Frieden, Sicherheit oder Glück (nachdem Du eine Entscheidung getroffen hast)
Diese Gefühle treten plötzlich auf, vielleicht nicht immer stark oder überwältigend. Vielleicht erlebst Du sie als ein leises Flüstern oder als Gefühl von Unbehagen, aber sie können sich auch so intensiv anfühlen, dass es unmöglich ist, sie zu ignorieren. Wenn es Dir so vorkommt, als würde Dich Dein Gehirn ermutigen, diese Gefühle wahrzunehmen, dann schenke ihnen unbedingt Beachtung.
Woher kommen diese Gefühle?
Auch wenn Bauchgefühle oft aus dem Nichts zu kommen scheinen, sind sie nicht zufällig. Sie kommen auch nicht wirklich «aus dem Bauch».
Die Darm-Hirn-Verbindung macht es möglich, dass emotionale Erfahrungen als Magen-Darm-Beschwerden registriert werden. Wenn Du besorgt, ängstlich oder unsicher bist, kannst Du ein Stechen im Magen, Schmerzen oder Übelkeit verspüren. Daher kommt auch der Name "Bauchgefühl".
Vorhersagen aufgrund von Erfahrungen
Du kannst das Bauchgefühl auch als eine Art Vorhersage betrachten, die auf Erfahrungen beruht. Selbst Erinnerungen, an die Du Dich nicht vollständig erinnerst oder Informationen, die Du unbewusst aufgenommen hast, können Dich leiten.
Bauchgefühl vs. Angst
Das Gefühl, das Du als Bauchgefühl kennst, taucht meist in bestimmten Situationen oder bei Gedanken an eine gewisse Person auf. Diese Intuition führt Dich normalerweise zu einer konkreten Entscheidung oder Handlung. Angst hingegen konzentriert sich eher auf die Zukunft und ist oft weniger klar definiert.
Bei dem Gefühl Angst machst Du Dir vielleicht Sorgen über alle möglichen Dinge, insbesondere über solche, die Du nicht ändern oder kontrollieren kannst. Du denkst Dir mehrere Lösungen aus, um mit möglichen negativen Szenarien fertig zu werden und bist Dir aber bei keiner davon sicher.
Bauchgefühle neigen dazu, zu vergehen, sobald Du eine Entscheidung getroffen hast. Vielleicht bemerkst Du sogar, dass ein Gefühl der Erleichterung und Ruhe entsteht.
Angst ist jedoch mehr als ein vorübergehendes Gefühl. Sie lässt Dich typischerweise in ständiger Alarmbereitschaft für potenzielle Bedrohungen sein. Wenn Du eine Sorge beseitigt hast, beginnst Du vielleicht Dir über etwas anderes Sorgen zu machen, oder Du beginnst, an der Entscheidung zu zweifeln.
Der innere Kritiker ist Meister im (Ver-)Urteilen
Schenke Deinem inneren Kritiker Liebe und Mitgefühl. Schliesslich ist er ein weiterer Teil von Dir selbst. Wie das Ego und die Angst versucht er wahrscheinlich, Dich zu beschützen. Danke ihm und lasse ihn wissen, dass Du gute Entscheidungen treffen wirst.
Zeit und Übung können Deine Intuition verfeinern, also schenke Deinem Bauchgefühl die Beachtung, die es verdient. Indem Du Dich auf Deine Emotionen und körperlichen Signale einstellst, kannst Du üben, auf Dein Bauchgefühl zu hören und zu lernen, wann Du ihm vertrauen sollten.
Sobald Du mit Deinen Gedanken und Ängsten, Deinem Ego und dem inneren Kritiker vertraut bist, kannst Du eine mögliche Verurteilung leichter erkennen.
Das Gefühl des "Nicht-Genug-Seins", ist die Hauptfunktion des Verurteilens. Wenn wir uns dagegen um uns selbst kümmern und Selbstmitgefühl kultivieren, leben wir nicht länger in einer Illusion der Trennung. Wir sind Teil des Ganzen, und wir erkennen, dass ein Schaden für einen ein Schaden für uns alle ist.
Sich im Nicht-Urteilen zu üben, schliesst ein, sich selbst nicht zu verurteilen. Es kann sich fast unmöglich anfühlen, Gedanken und Erfahrungen, Menschen und ihre Entscheidungen nicht als "gut" oder "schlecht" zu bezeichnen. Aber es ist möglich, mit Übung und Mitgefühl. Fange an, es Dir zur Gewohnheit zu machen und Du wirst Deine Intuition mehr und mehr hören.
Besuche Dein Zukunfts-Ich
Um mich mit meiner Intuition zu verbinden, ist es meine Lieblingsmethode, meinem zukünftigen Ich einen Besuch abzustatten. Wenn ich mit einer besonders schwierigen Entscheidung oder Emotion konfrontiert werde, frage ich mich: "Was würde mein zukünftiges Ich tun?" Und dann visualisiere ich, wie es meinem Zukunfts-Ich geht, wie sich bis dahin alles entwickelt hat und wie es mir mit dem gegenwärtigen Gefühl oder Problem bis dahin gehen mag. Das hilft sehr, um den Druck aus der aktuellen Situation zu nehmen und verbindet Dich enorm mit einer inneren Weisheit, die wir alle haben, nur leider viel zu selten in Anspruch nehmen.
Jeder kann seine Intuition entwickeln und sie nutzen, um durch sein tägliches Leben zu navigieren, erfüllende Entscheidungen zu treffen und seine Träume zu entdecken und zu verwirklichen.
Auch ein Blick in die eigene Vergangenheit kann helfen, herauszufinden, wie Du bisher Deine Intuition genutzt hast und wie sie sich zeigt. Denke an eine wichtige Entscheidung zurück, die Du in Deinem Leben getroffen hast. Woher wusstest Du, dass es eine gute oder schlechte Entscheidung war? Es stärkt Dein Vertrauen in die eigene Intuition, wenn Du anerkennst, mit Hilfe von ihr schon gute Entscheidungen getroffen zu haben.
Mit diesen 6 Schritten verbindest Du Dich mehr und mehr mit Deiner Intuition
1. Starte mit Mini-Schritten und befrage Deine Intuition bei «kleineren» Entscheidungen.
2. Verbinde Dich bewusst mit Deiner inneren Stimme, richte die Aufmerksamkeit in die Stille.
3. Unterscheide zwischen Bauchgefühl und Angst.
4. Nimm auch Deinen inneren Kritiker wahr und (ver-)urteile weniger.
5. Verbinde Dich mit Deinem Zukunfts-Ich
6. Erkenne intuitive Entscheidungen aus der Vergangenheit an.
Hab den Mut Deinem Herzen und Deiner Intuition zu folgen. Du weisst schon, wer Du gerne werden möchtest.
- Steve Jobs
Viel Spass beim Ausprobieren und in Dich hineinhören. Lass mir doch gerne ein Feedback in der Kommentarleiste da!
Wunderbar geschrieben. Vielen Dank ⚘😘